Friedensorganisationen fordern Überlebenshilfe für Afghanistan
14. Jan 2022
Die Afghanistan-Hilfsorganisationen schlagen Alarm: Die UN-Hilfe muss in diesem Jahr auf mindestens 4,5Milliarden Euro erhöht werden. Afghanistan gehörte bereits vor der NATO-Militärintervention zu den ärmsten Ländern der Erde. Ungeachtet der hehren humanitären Ziele, mit denen die Fortsetzung des Krieges 20 Jahre langgerechtfertigt wurde, hat sich daran nichts geändert ‒ im Gegenteil. Die Lebensverhältnisse der Bevölkerung haben sich dadurch noch verschlechtert.
Die Infrastruktur ist in weiten Teilen zerstört und die Wirtschaft des Landes massiv beeinträchtigt. Ein Großteil der Bevölkerung ist von medizinischer Versorgung und Bildung ausgeschlossen. Die Landwirtschaft kann die Menschen nicht mehr ernähren, nacheiner verheerenden Dürre sind große Teile der Weizenernteausgefallen. Flucht von Hunderttausenden ja Millionen vor den Folgen der Klimaveränderungen und des Krieges sind die Folge. Mittlerweile sind 18Millionen Menschen, die Hälfte der Bevölkerung, unterernährt und hungern. Statt zu helfen, verschärfen die NATO-Mächte die Notlage, indem sie afghanische Gelder auf westlichen Konten eingefroren halten.
Die Organisatoren der Konferenzfordern von den Regierungen Deutschlands und der NATO, unverzüglich die zuständigen Hilfsorganisationen wie das Welternährungsprogramm und das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen mit ausreichenden Mitteln auszustatten, um die sich abzeichnende humanitäre Katastrophe abzuwenden. Statt Milliarden für den Krieg zu verschwenden, sollten die Gelder gegen Hunger und Elend eingesetzt werden.
Um selbst einen Beitrag zu leisten, haben die Initiatoren der Konferenz "20 Jahre Krieg in Afghanistan – eine vorläufige Bilanz", die am 31. Oktober 2021 in Frankfurt stattfand, zu einer Spendensammlung "Winter-Hilfe Afghanistan" aufgerufen, die eine gute Resonanz gefunden hat. Bis Ende2021 spendeten Aktive der Friedensbewegung über 32.240,00Euro, um ein Signal gegen die Hinterlassenschaft des20jährigen zerstörerischen Krieges zu setzen. Jetzt sei humanitäre, selbstlose Hilfe ohne Auflagen notwendig. Hilfe zum Überleben.
Das Sonderkonto „Afghanistan-Hilfe“ wurde beider Friedens- und Zukunftswerkstatt e. V. eingerichtet. Die eingegangenen Spenden werden an in Afghanistan aktive Hilfsorganisationen (wie die Kinderhilfe Afghanistan)übergeben, die diese rasch und in voller Höhe den Bedürftigen zu Gute kommen lassen.
Hier finden Sie die Dokumentation der Afghanistankonferenz.
Spendenkonto: Friedens- und Zukunftswerkstatt e.V.
Stichwort: Winterhilfe Afghanistan
IBAN: DE20 5005 0201 0200 081390
BIC: HELADEF1822
Trägerkreis Afghanistan-Konferenz:
IPPNW Deutschland, Kooperation für den Frieden, Bundesausschuss
Friedensratschlag, Friedens- und Zukunftswerkstatt Frankfurt, attac
Deutschland, attac AG Globalisierung und Krieg, Drohnen-Kampagne, Naturwissenschaftlerinitiative
Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit, DFG-VK Frankfurt, pax christi
Rottenburg-Stuttgart, AG „Frieden und Internationale Politik“ in der LINKEN
Hessen
Pressekontakte für weitere Informationen:
Willi van Ooyen (Tel. 0170 1851517), Matthias Jochheim (Tel. 0176 70544009)
Friedens- und Zukunftswerkstatt e. V.
c/o Frankfurter Gewerkschaftshaus
Wilhelm-Leuschner-Str. 69 -77
60329 Frankfurt am Main